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Der Modellverbund AGRUM wurde für die Flussgebietseinheit Weser zur Berichterstattung nach WRRL entwickelt. Er ermöglicht auf Grundlage einer flussgebietsweit bzw. bundesweit einheitlichen Methodik die flächendifferenzierte Analyse eines Ausgangszustandes als Referenz sowie die Prognose zukünftiger relevanter Stickstoff- und Phosphoreinträge über alle Eintragspfade ins Grundwasser und in die Oberflächengewässer. Der bereits in der Flussgebietseinheit Weser sowie in vielen Bundesländern erfolgreich angewandte interdisziplinäre Modellverbund AGRUM unterteilt sich in das regionalisierte Agrar- und Umweltinformationssystem (RAUMIS) vom Thünen-Institut (TI), das hydrologische/hydrogeologischen Modellpaket mGROWA-DENUZ-WEKU-MEPhos des Forschungszentrums Jülich (FZJ) sowie das Nährstoffeintragsmodell MONERIS des Leibniz-Institutes für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB).
Bereits 2005 hatte die Flussgebietsgemeinschaft Weser erstmalig das Modellvorhaben AGRUM Weser in Auftrag gegeben. Ziel war es, zukünftig länderübergreifend koordinierte Bewirtschaftungsplanung für eine gesamte Flussgebietseinheit im Bereich diffuser und
punktueller Nährstoffeinträge durch einen Verbund etablierter Modelle zu unterstützen. Dies wurde am Beispiel der Flussgebietseinheit Weser erfolgreich umgesetzt. Weiterhin wurde für die Maßnahmenplanung eine Wirkungsanalyse von Maßnahmenszenarien unter der Berücksichtigung aller wesentlichen naturwissenschaftlichen und sozioökonomischen Einflussfaktoren durchgeführt, um eine Entscheidungsunterstützung bei der Auswahl kosteneffizienter Maßnahmen und deren Verortung zu erhalten.
2011 wurde dies mit dem Folgeprojekt AGRUM+ fortgeführt und ausgebaut. Aufbauend auf den Erfahrungen des Modellvorhabens AGRUM Weser wurden die Daten aktualisiert, erweitert und möglichst in höherer Auflösung eingesetzt. Der Modellverbund AGRUM Weser wurde mit neuen Modellerkenntnissen weiterentwickelt und die Interaktion der Modelle verbessert. Darüber hinaus wurde der Maßnahmenkatalog aktualisiert und erweitert.
Aufgrund des Erfolges des Modellvorhabens in der Flussgebietseinheit Weser hat die LAWA 2018 die Übertragung der Modellierung auf alle deutschen Flussgebiete über das LFP Projekt AGRUM-DE in Auftrag gegeben. Veranlassung für die deutschlandweite Nährstoffmodellierung waren die Pilotanfrage der EU-Kommission über diffuse Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft und die diesbezügliche Antwort der Bundesregierung. Insbesondere zur Umsetzung des § 14 der OGewV (Bewirtschaftungsziele für Stickstoff im Hinblick auf den Schutz der Meeresgewässer) war eine deutschlandweite Modellierung erforderlich. Des Weiteren wurden aktuelle quantitative Aussagen für die weitere Berichterstattung nach EG-WRRL sowie in Bezug auf die Nitratrichtlinie benötigt, um zum Beispiel den Reduktionsumfang der Nährstoffeinträge zur Zielerreichung zu ermitteln. Basis für die Modellierungen waren bundesweit einheitliche Datengrundlagen. Die Geschäftsstelle der FGG Weser übernahm die Koordinierung des Projektbeirates AGRUM-DE.
Aktuell wird der Modellverbund AGRUM-DE auch im Rahmen der Umsetzung der Düngeverordnung (DüV) angewandt und weiterentwickelt. Dabei wird angestrebt, die räumliche Qualität der Modelleingangsdaten flächendeckend auf das Niveau der bisherigen Ländermodellierungen zu heben. In dem Zusammenhang hat die LAWA 2023 zusätzlich ein LFP-Projekt zur Koordinierung der Berücksichtigung WRRL-Belange in der Weiterentwicklung von AGRUM-Deutschland beauftragt. Die Koordinierung dieses LFP Projektes hat ebenfalls die Geschäftsstelle der FGG-Weser übernommen.
Die Ergebnisse der flussgebietsweiten Projekte zum Nährstoffmanagement der FGG Weser sind hier und die der bundesweiten Modellierung hier veröffentlicht.