Überblicksmessnetz für das Grundwassermonitoring (FGG Weser, 2021)

Überblicksmessnetz für das Grundwasser-
monitoring (FGG Weser, 2021)

Überwachung mengenmäßiger Zustand (FGG Weser, 2021)

Überwachung mengenmäßiger Zustand
(FGG Weser, 2021)

Operatives Messnetz für das Grundwassermonitoring (FGG Weser, 2021)

Operatives Messnetz für das Grundwasser-
monitoring (FGG Weser, 2021)

Für die Flussgebietseinheit Weser wurden gemäß Art. 8 EG-WRRL im Jahr 2006 Überwachungsprogramme aufgestellt, die im Rahmen der Bewirtschaftungsplanung 2021 bis 2027 überprüft und aktualisiert wurden. Mittels der in diesen Programmen festgelegten Überwachungsnetze wird analog zu den Oberflächengewässern ebenfalls das Grundwasser regelmäßig untersucht, um Probleme zu erkennen und die Wirkung von Maßnahmen zu überprüfen.

Beim Grundwasser wird unterschieden nach der:

  • Überblicksüberwachung zur Bewertung des mengenmäßigen Zustands in allen Grundwasserkörpern,
  • Überblicksüberwachung zur Bewertung des chemischen Zustands in allen Grundwasserkörpern sowie
  • operative Überwachung zur weiteren Bewertung des chemischen Zustands in Grundwasserkörpern, die im Rahmen der Zustandsbewertung für den Bewirtschaftungsplan 2021 als im schlechten Zustand eingestuft wurden.

Die Überwachung konzentriert sich vor allem auf den oberen Hauptgrundwasserleiter, der das Bindeglied zwischen den von den Nutzungen an der Oberfläche ausgehenden Gefährdungen für seinen chemischen und mengenmäßigen Zustand und den von diesem Zustand ausgehenden Gefährdungen auf die Oberflächengewässer selbst und die grundwasserabhängigen Landökosysteme an der Oberfläche darstellt. Gleichartige Grundwasserkörper können zu einer Grundwasserkörpergruppe zusammengefasst und gemeinsam überwacht werden.

Zusätzlich zur Bewertung des guten chemischen Zustands verlangt die EG-WRRL in Verbindung mit der Grundwasserrichtlinie die Angabe von Trends der Schadstoffkonzentrationen. Die Trenduntersuchungen werden an allen Messstellen für alle relevanten Parameter durchgeführt.

Überwachung des mengenmäßigen Zustands des Grundwassers

Zentraler Parameter zur Beurteilung des mengenmäßigen Zustands ist der Grundwasserstand. Dies ist bei freien Grundwasserleitern die Grundwasseroberfläche und bei gespannten Grundwasserleitern die Grundwasserdruckfläche. Zusätzlich werden Daten zu Quellschüttungen herangezogen.

Sofern regional erforderlich sind zusätzlich Chloridkonzentrationen als Indikator für Versalzung infolge einer Übernutzung von Bedeutung, obwohl dieser Parameter in der Praxis eher der chemischen Überwachung zuzuschreiben ist.

Die Überwachungsergebnisse bilden die Grundlage für die Bewertung des mengenmäßigen Zustands der Grundwasserkörper und der Auswirkungen auf grundwasserabhängige Landökosysteme.

Überwachung des chemischen Zustands des Grundwassers

Im Rahmen des Überblicksmonitorings des chemischen Zustands werden mindestens die Parameter Sauerstoff, pH-Wert, elektrische Leitfähigkeit, Nitrat und Ammonium überwacht.

Die überblicksweise Überwachung des chemischen Zustands wird mit folgenden Zielen durchgeführt:

  • Verifizierung der Ergebnisse im vorhergehenden Bewirtschaftungsplan und Aufzeigen von Defiziten,
  • Fortschreibung und Validierung der Beschreibung aller Grundwasserkörper einschließlich der Verfahren für die Beurteilung der Auswirkungen sowie
  • Erkennen natürlicher oder anthropogen verursachter Veränderungen der Grundwasserqualität als Grundlage der Beurteilung von Trends in der Entwicklung von Schadstoffkonzentrationen.

Grundwasserkörper, die nach der Überblicksüberwachung im schlechten chemischen Zustand sind, werden operativ überwacht. Der Parameterumfang der operativen Überwachung orientiert sich an den Belastungen des Grundwasserkörpers und umfasst somit die belastungsrelevanten Stoffe, für die sich ein Risiko aus der Bestandsaufnahme ableiten lässt.

Ziel der operativen Überwachung ist es, das Verhalten der für die Gefährdung maßgeblichen Schadstoffe im Grundwasser sowie maßgebliche Stoffeinträge in das Oberflächenwasser zu beobachten. Die operative Überwachung bildet einerseits eine der Grundlagen für die Festlegung von Maßnahmen und dient andererseits auch der Kontrolle der Wirksamkeit der Maßnahmenprogramme sowie der Trenduntersuchung.

Die Trenduntersuchungen werden an allen Messstellen für alle relevanten Parameter durchgeführt. Da für eine sichere statistische Bewertung eine ausreichende Anzahl von Messungen vorliegen sollte, werden Messstellen ausgewählt, für die bereits ausreichend lange Messreihen vorliegen.

Die Überwachungsergebnisse bilden die Grundlage für die Bewertung des chemischen Zustands der Grundwasserkörper bezüglich Nitrat, Pflanzenschutzmittel und weiterer Schwellenwerte.