Salzbelastete Grundwasserkörper
(FGG Weser, 2021)
Da aufgrund der komplexen Hydrogeologie und einer extrem hohen räumlichen Variabilität der geogenen Hintergrundwerte im Werra-Kaligebiet die Einstufung des chemischen Zustandes mittels eines auf die Höhe des geogenen Hintergrunds erhöhten Schwellenwertes nicht möglich ist, wird die „anthropogene Belastung“ zum Maß genommen. Eine solche anthropogene Beeinflussung des Grundwassers im jeweiligen Grundwasserkörper durch die Salzabwasserversenkung liegt dann vor, wenn folgendes gilt:
- Unterschreitung des Ionenverhältnisses von Ca/Mg ≤ 1:0,61 (aus mg/l berechnet) und gleichzeitig der Magnesiumwerte > 50 mg/l, zeigt eine direkte Einmischung von Versenkabwässern in den Grundwasserkörper an,
- ansteigende Trends der Ionen Kalium, Magnesium, Sulfat und Chlorid ab Konzentrationen von Kalium > 9 mg/l, Magnesium > 37,5 mg/l, Sulfat > 180 mg/l und Chlorid > 187,5 mg/l.
Absolut zu erreichende Konzentrationen können nicht pauschal festgelegt werden, da sie in der Fläche und in der Höhenlage innerhalb des Buntsandstein-Grundwasserleiters starken geogenen Schwankungen unterworfen sind. Es wurde hier nach Expertenbewertung ein Zielwert für den Einzugsbereich der jeweiligen Messstelle definiert. Liegt eine anthropogene Beeinflussung vor, ist der gute Zustand verfehlt.
Nach den genannten Kriterien werden in der Flussgebietseinheit Weser 7 Grundwasserkörper mit einer Fläche von insgesamt ca. 1.280 km² als salzbelastet eingestuft.