Punktuelle Belastungen in den Ober-
flächengewässern (FGG Weser, 2021)
Phosphoreinträge aus Kläranlagen und
Industrie (FGG Weser, 2021)
In der Flussgebietseinheit Weser beruhen die punktuellen Belastungen überwiegend auf Einträge aus kommunalen Kläranlagen und Regenwasserentlastungen. Daneben spielt die punktuelle Belastung durch Einträge von Salzabwasser aus der Kaliindustrie in die Werra eine signifikante Rolle.
Kläranlagen
Je nach Art der Punktquelle (kommunale Kläranlage, Branche eines industriellen Direkteinleiters) können unterschiedliche Schad- und Nährstoffe die Wasserqualität beeinflussen. Die Gewässerbelastungen durch Abwassereinleitungen sind in den letzten Jahrzehnten stetig zurückgegangen. Diese positive Entwicklung ist auf die flächendeckende Einrichtung von Kläranlagen und die ständige Verbesserung der Abwasserreinigungstechnik zurückzuführen. Industrie und Gewerbe haben hohe Auflagen für die Abwasserreinigung. Im Jahr 2016 gab es in der Flussgebietseinheit Weser insgesamt 904 öffentliche Kläranlagen (>= 50 EW), darunter 901 Kläranlagen, die über eine biologische Stufe verfügen. An diese Kläranlagen sind ca. 8,9 Mio. Einwohner angeschlossen. In der Flussgebietseinheit Weser erreicht der Anschlussgrad insgesamt 97,5 %. An eine Kleinkläranlage waren 347.150 Einwohner angeschlossen, davon 213.615 an Kleinkläranlagen ohne Anschluss an die öffentliche Kanalisation. Weitere 10.946 Einwohner verfügten über einen Anschluss an eine abflusslose Grube. Insbesondere in den Ländern Thüringen und Sachsen-Anhalt konnten seit 1990 große Fortschritte beim Aus- und Neubau der kommunalen Abwasserreinigung erzielt werden. Mittlerweile sind z.B. thüringenweit 83% der Bevölkerung an ca. 560 Kläranlagen angeschlossen, in Sachsen-Anhalt sind es 2016 sogar bereits 94%. Insgesamt wurden 2016 in der Flussgebietseinheit Weser über Punktquellen und urbane Systeme ca. 8.100 t Gesamtstickstoff/a und ca. ca. 940 t Gesamtphosphor/a in die Oberflächengewässer eingetragen.
Salzeinleitungen
Ein besonderes Problem stellt noch immer das Abwasser der Kaliindustrie dar. Die Salzproduktionsgebiete liegen vor allem im hessisch-thüringischen Werragebiet, an der Fulda bei Neuhof und in Niedersachsen im Aller-Leine-Gebiet mit einer Produktionsstätte in der Nähe von Wunstorf. Die für das Flussgebiet Weser relevanteste Produktionsstätte befindet sich an der Werra.
Kühlwassereinleitungen
Der Weserverlauf weist mehrere Kühlwassereinleitungen von Kraftwerken und Industriebetrieben auf. Derzeit wird aber nicht von einer signifikanten Belastung durch Wärmeeinleitungen ausgegangen.